Hans-Josef Heck
Befreites Denken ermöglicht zu entdecken
Funktionsweise und Evolution der Realität
Allgeschehen - Existenz - Leben - Bewusstheit
Version 0.0.8h - 03.10.-20.10.2020
Wie können wir entdecken?
Die Funktionsweise des Allgeschehens und das Entstehens unseres Universums
können wir nur entdecken, wenn wir - unsere
Bewusstheit sowie die schon
entdeckten Grundgegebenheiten und Regelmäßigkeiten nutzen,
um überprüfbare Vermutungen aufzustellen.
Dem Leben immanent ist das Leben‐wollen.
Um unser Leben leben zu können, müssen wir wissen,
wie das Geschehen funktioniert, in dem wir leben.
Leben bedeutet Entscheiden.
Entscheiden, WIE wir leben wollen.
Uns Menschen ist im Laufe der Evolution
Bewusstheit
zugewachsen: Die Fähigkeit und Chance, über unser
Nachdenken selber nachzudenken zu können.
Dies ist uns aber noch nicht wirklich bewusst geworden.
Wohl deshalb haben wir nicht darüber nachgedacht,
wo wir mit unserem Nachdenken ansetzen müssen.
Unsere Bewusstheit können wir dazu nutzen,
die Frage zu finden, die zu
der Antwort führt, die
wir als
Grundstein unseres Nachdenkens benötigen.
Das Ergebnis eines solchen Nachdenkens
gehört an den Anfang allen Nachdenkens, um
Zirkelschluss und
Unendlichen Regress zu vermeiden.
Die große Chance, die uns in der Evolution
zugewachsen ist, ist unsere
Bewusstheit.
Diese Chance haben wir bisher noch nicht genutzt, um das
größte Werkzeug zu erkennen, das unser Denken hat:
Wir müssen lernen, zu unterscheiden.
Um
unterscheiden zu können, ist ein
Kriterium erforderlich.
Ein
Kriterium können wir nur aus dem gewinnen,
WOZU das Denkwerk
verwendet werden soll.
Wir sind uns darüber einig, dass wir von
wissenschaftlich gesichert
nur dann sprechen können, wenn ein Erzeugnis
überprüfbar ist,
und zwar jederzeit von jedem von uns.
Ganz gleich, ob wir von
wahr, richtig, verifizierbar oder
wissenschaftlich-gesichert sprechen, entscheidend ist,
dass wir uns auf ein Verfahren einigen, mit dem wir
das Erzeugnis überprüfen können.
Ein solches
Verfahren können wir nur aus dem gewinnen,
WOZU das Denkwerk
verwendet werden soll.
Das einzig mögliche Verfahren ein bestimmtes Erzeugnis
überprüfen zu können
ist,
dieses Erzeugnis zu verwenden.
Und zwar unter den exakt gleichen Gegebenheiten, unter
denen das Erzeugnis gewonnen worden ist.
Weil wir das WOZU des WOZUs nicht erkannt haben, haben wir
auch nicht erkannt, dass das WOZU viele Bezeichner hat,
die in ihrer grundlegenden Bedeutung identisch sind:
Sinn, Aufgabe, Ziel, Funktion, Bedeutung, ...
Weil wir die Bedeutung des WOZUs nicht erkannt haben,
haben wir auch keinen Unterschied gemacht zwischen
dem Geschehen, in das wir hineingeboren werden und den
Geschehen oder Erzeugnissen, die wir selbst geschaffen haben:
Dem Gegebenen und dem Von-uns-Geschaffenen
Dass die Denkwerke, die wir
über das Gegebene schaffen
und die, die wir schaffen
mit dem Gegebenen, ein völlig anderes
WOZU haben, eine völlig andere Funktion, ist grundverständlich.
Die erste Anwendung dieser Erkenntnis ist, dass wir uns bewusst
machen müssen, dass die Realität selbst das Kriterium dafür
ist, ob wir das, was wir
über die Realität schaffen, als
wahr, richtig, verifizierbar oder
wissenschaftlich-gesichert
bezeichnen können.
Für die Einzelwissenschaften ist dies so selbstverständlich,
dass ihnen dies nicht einmal bewusst ist.
Aber die wissenschaftswissenschaftliche Grundlagen- und
Erkenntnisforschung hat dies nicht erkannt hat.
Sie hat selber Kriterien gesetzt, um
Erkenntnisse über die Realität zu überprüfen.
Weil man ein Kriterium frei/beliebig setzen kann, sind
entsprechend viele wissenschaftswissenschaftliche "Schulen"
entstanden, die alle versucht haben, das von ihnen
gesetzte Kriterium "zu verteidigen".
Weil die Grundlagen- und Erkenntnisforschung sich damit in eine
Sackgasse manövriert hat, konnte die wissenschafts-
wissenschaftliche Grundlagenforschung keinen
entscheidenden Fortschritt erzielen.
* * *
Das größte Hindernis, das dadurch für unser Denken entstand
ist, dass wir die Funktion unserer Sprache nicht erkannt haben
und stattdessen zum Beispiel versucht haben, die Bedeutung
von Bezeichnern "zu interpretieren", was wir als "Explikation"
bezeichnet haben, ohne dadurch an Verständnis zu gewinnen.
Das zweite, kaum überwindbare Hindernis im Denken, das wir
von Generation zu Generation weitergeben, entspringt daraus,
das wir Erklärungen des Geschehens schaffen müssen,
um Handeln zu können.
Weil es aber viele Phänomene gibt, für die wir keine Erklärung
haben, haben wir uns mit Nicht-Überprüfbarem
die Welt "erklärt":
•
mit funktional klingenden Bezeichnern,
•
mit Narrativen und
•
mit Setzungen im Voraus.
Nur blockiert dies unser Wissenwollen und unser Forschen.
Unser Denken wird geprägt durch unsere Erfahrungen
und unsere Erziehung. Ohne dieses Wissen
könnten wir nicht überleben.
Weil aber unsere Erziehung unsere Nachfolgenden zwingt,
dieses nicht Überprüfbare zu
verinnerlichen, wird die
Blockade von Generation zu Generation "vererbt".
Der Ausweg aus der Sackgasse wäre einfach, wenn wir uns
von den beruflichen und persönlichen Bindungen
unabhängig machen könnten:
•
Wir müssen darauf verzichten,
Nicht-Überprüfbares
in unsere Entscheidungsgrundlagen miteinzubeziehen.
•
Wir müssen erkennen, dass wir einen Begriff nur
dann bilden und überprüfen können, wenn
•
wir uns über das WOZU des Begriffes einigen bzw.
•
der Begriffsinhalt an der Realität überprüfbar ist.
Weil wir erfolgreich handeln wollen, wollen wir wissen,
wie das Geschehen, in dem wir leben, funktioniert,
um planen zu können, was wir tun müssen, um
ein von uns gewünschtes Ergebnis zu erzielen.
Weil wir das Geschehen nur durch unsere Sinne erfahren können,
müssen wir uns aus den Wahrnehmungen unserer Sinne ein
Modell von der Funktionsweise des Geschehens schaffen.
Die Fragen, die wir
an die Realität stellen,
entspringen unserem WOZU:
Wir wollen erfolgreich handeln.
Aber.
Wenn wir die Funktionsweise der Realität verstehen wollen,
können wir nicht unser WOZU verwenden, sondern müssen
herausfinden, welches "WOZU" der Realität immanent ist.
Das heißt: Unsere realwissenschaftliche Forschung kann nicht
von den Absichten (WOZUs) unseres Handelns ausgehen,
um die Funktionsweise der Realität zu überprüfen,
die wir hoffen entdeckt zu haben.
Außerdem.
Unser Denken und Forschen muss sich bewusst bleiben,
dass wir nicht alles erfassen können,
was an einem Geschehen beteiligt ist,
weil die Beliebigkeit, die allem Geschehen immanent ist,
eine elementare Grundgegebenheit ist, die die Evolution
- und damit das Existentwerden - von Geschehen
erst möglich macht.
Das heißt:
Bei aller Regelmäßigkeit, die das Geschehen durch
die Beliebigkeit des Miteinanderverknüpfens gefunden hat,
bleibt auch allem existenten Geschehen Beliebigkeit immanent.
Die erste grundlegende Erkenntnis ist, dass alles, was ist,
Geschehen ist, und dass Geschehen sich beschreiben lässt
durch
•
das WOZU, die
Wirkung des Geschehens,
•
das WODURCH, den
Antrieb des Geschehens, und durch
•
das WAS des Geschehens.
Das
Alles-Entscheidende, das was die
Existenz
unseres Universums bewirkt, ist das WOZU.
Weil aber die
Grundlagen- und Erkenntnisforschung
'Warum' und
'Ursache' als die grundlegenden Bezeichner
sieht, soll hier als Erstes nachgedacht werden über
Ursache,
Warum,
Kausalität und WODURCH.
Die Setzung-im-Voraus, die unsere
Grundlagenforschung in eine
Sackgasse geführt hat, ist die Annahme, dass alles Geschehen
ein
Geschehen als
Ursache haben muss.
Beides ist irrig.
•
Mit
Ursache meinen wir manchmal die
Wirkung,
die von einem anderen Geschehens ausgeht.
•
Zumeist aber meinen wir damit den
Antrieb
des Geschehens, welches wir gerade betrachten.
Auch - und gerade - unsere Grundlagen- und Erkenntnis-
forschung muss, wenn wir einen Begriff bilden wollen,
die Realität als Grundlage und Ausgangspunkt
unseres Denkens nehmen.
Aber auch die Annahme, dass ein Geschehen
ein Geschehen als Antrieb haben muss, ist irrig:
•
Im Gegebenen kann der
Antrieb des Geschehens,
das WODURCH, im betrachteten Geschehen selbst liegen.
•
In unserem Schaffen bezeichnen wir den Antrieb
als unsere
Motivation. Dies ist aber
nicht das
WOZU,
nicht die
angestrebte Wirkung, nicht die
Geschäftsgrundlage.
Unsere Juristen können sehr wohl unterscheiden
zwischen WODURCH und WOZU,
zwischen
Motivation und
Geschäftsgrundlage.
Die alles-grundlegende Erkenntnis ist, dass die
Unabdingbarkeit des WOZUs
die Chance ist,
die
Existenz und
Evolution möglich macht.
Wir können
Beliebiges denken.
Aber auch wenn wir
Beliebiges denken können,
so ist doch allem Denken immanent und
kann auch nicht
'abbedungen' werden,
dass alles Denken ein
'WOZU' hat.
Das WOZU ist konstitutiv.
•
Nicht nur für unser
Denken.
•
Ein WOZU bewirkt auch die
Existenz und das
Miteinander der Geschehen unseres Universums.
•
Auch das noch nicht existente
Grundgeschehen,
die
Materie-in-Bewegung, hat ein WOZU:
Grundgeschehen kann sich
beliebig
mit anderem Geschehen
verknüpfen.
Das
WOZU ist die
Verwendbarkeit des Geschehens.
Daher ist es nicht verwunderlich,
dass das WOZU viele Bezeichner hat:
Sinn, Aufgabe, Ziel, Funktion, Bedeutung, ...
Das WOZU ist die
Wirkung eines Geschehens.
Geschehen, das existent geworden ist, aber
keine Wirkung hat, also nicht verwendet wird,
•
bleibt nicht existent, wird abgebaut, geht verloren, ...
•
entwickelt sich nicht, bildet sich nicht fort, ...
Die dritte grundlegende Erkenntnis ist, dass das WOZU
über das
Miteinander alles Geschehens
"verantwortlich entscheidet".
Das
WOZU zieht die Grenze der
Miteinanderverträglichkeit:
•
Erkenntnisse aus unterschiedlichen Funktionsbereichen
können nicht
miteinander verarbeitet werden, ohne
ein heilloses Chaos zu verursachen. Denkwerke der
Philosophie können beredtes Zeugnis davon ablegen.
•
Lebewesen mit unterschiedlichen Lebenszielen
können nicht miteinander leben.
Diese grundlegenden Einsichten sind durch zwei Umstände
blockiert (worden):
•
Die Mehrheit der Menschen bezeichnet das
Wodurch als
Warum und unterscheidet dieses
Warum nicht vom
Wozu, sondern bezeichnet das
Warum als
Ursache
und sieht darin die alles-entscheidende Größe.
Der
Glaube an ein
Kausalitätsprinzip⁵) als das
Prinzip, was das Allgeschehen "steuert", ist zählebig.
Der Konformitätsdruck ist hoch. Das beweist die
Gruppe der gerade referenzierten 24 Wissenschaftler.
Das
WARUM als Entscheidungsbezug haben wir in
unserem Heranwachsen so verinnerlicht, dass es uns
schwerfällt, den Unterschied aufzuzeigen zwischen
einem
WARUM und einem
WOZU.
Deshalb konnten wir auch nicht auf die Idee kommen,
nach der Funktionsweise des Allgeschehens zu suchen.
•
Das WOZU als die alles entscheidende Sinnfrage, ist durch
Religionen und Weltanschauungen beantwortet worden.
Aber weil die Antworten nicht überprüfbar sind,
werden sie mit dem Bann des Glauben belegt:
Die "Antworten" können nicht mehr hinterfragt
werden, ohne das Miteinander aufs Spiel zu setzen.
Dieser "Mechanismus" wurde und wird verwendet, um
das Geschehen der Gemeinschaft zu steuern und das
Verhalten der Einzelnen diesen "Antworten" zu unterwerfen.
Demokratie wird dadurch unmöglich gemacht.
Damit stellt sich die Frage, wie über
das WIE des Miteinander entschieden werden kann,
wenn die Antworten überprüfbar sein sollen. Denkbar sind:
•
Die Einzelnen aller Generationen haben die gleichen Chancen.
•
Die Menschheit legt ihrem Miteinander die Funktionsweise
des Miteinanders unseres Universums zugrunde,
weil diese nun seit etwa 14 Milliarden Jahren erprobt ist
und nicht von einem Einzelnen oder einer Gruppe gesetzt
worden ist und daher von allen akzeptiert werden kann.
Weil jedes Geschehen ein eigenes Wozu hat, müssen wir
wissen, wenn wir ein Geschehen darstellen und auf
seine Wirksamkeit hin überprüfen wollen,
welches WOZU dieses Geschehen hat.
Denn überprüfen heißt feststellen, ob das Geschehen
das bewirkt, wozu es geschaffen worden ist.
* * *
•
Um ein Denkergebnis beurteilen zu können,
müssen wir an den Anfang des Nachdenkens
setzen,
WOZU das Denkergebnis verwendet werden soll.
•
Leben will erfolgreich Handeln. Weil wir vermuten, dass
erfolgreiches Handeln nur in der Weise möglich ist, in
der das Geschehen funktioniert, in dem wir leben,
müssen wir herausfinden, wie das Geschehen
funktioniert, in dem wir leben,
* * *
Um herausfinden zu können, wie Geschehen funktioniert,
stützen wir uns auf Beobachtungen.
Erst in den 1960er Jahren haben wir entdeckt, dass das
Allgeschehen etwa zwanzigmal größer ist als
das
Universum, in dem wir leben.
Der allergrößte Teil des Allgeschehens
ist für uns nicht sichtbar.
Mit dieser Entdeckung einher geht die Vermutung, dass
der für uns nicht-sichtbare Teil des Allgeschehens
Grundgeschehen ist,
Materie-in-Bewegung, das sich
beliebig verhalten kann und das sich
beliebig
mit anderem Geschehen
verknüpfen kann.
Uns ist bis dahin nicht wirklich bewusst geworden,
•
dass nicht alles Geschehen
regelmäßig ist und
•
dass die
Beliebigkeit, mit der sich Geschehen
miteinander verknüpfen können, grundlegend ist für
das
Existentwerden und die
Evolution unseres Universums.
Deshalb steckt bis heute unser
Wissenschaffen und Forschen
in einer Sackgasse.
* * *
Um die Funktionsweise des Allgeschehens zu entdecken, die
zu Existenz und Evolution unseres Universums geführt hat,
müssen wir eine virtuelle Beobachterposition einnehmen,
eine Position außerhalb des Allgeschehens.
Und wir müssen die Gegebenheiten finden, die für
Existenz und Evolution unseres Universums
konstitutiv sind.
Wir müssen herausfinden, welche der Regelmäßigkeiten, die wir
beobachten können, aus beliebigen, willkürlichem Geschehen
regelmäßiges und damit
dauerhaft-existentes Geschehen
verwirklichen kann.
* * *
Wenn wir uns Darwins Prinzip der Auslese vergegenwärtigen und
wenn wir ins Kalkül ziehen, dass wir keinen Begriff bilden können,
ohne ein WOZU zu setzen, dann ist die Intuition nicht mehr so
überraschend, dass alles Existierende ein eigenes WOZU hat.
Wenn aus unregelmäßigem Geschehen regelmäßiges Geschehen
entsteht, dann liegt die Vermutung nahe, dass die sogenannten
Naturgesetze der erste Schritt der Evolution sind.
Und dann ist es auch nicht mehr so verwunderlich, dass wir mit
unserer Fähigkeit bewusst zu denken, die Regelmäßigkeiten,
die sich im Verhalten des Geschehens zeigen, auch
mithilfe unseres Denkens finden können.
* * *
Unser Denken hat noch nicht herausfinden können,
wie wir Ordnung in unser Denken bringen können.
Aktuell werfen wir noch all unsere Denkwerke in einen
Topf und glauben, diese miteinander verarbeiten zu können.
Und das Chaos, das dadurch in unserem Denken entsteht,
glauben wir, mit
Logik ordnen zu können.
Wir haben nicht erkannt, dass nicht das WARUM bzw.
das WODURCH des Geschehens, sondern
das WOZU des Geschehens
die
entscheidende Rolle spielt.
Deshalb konnten wir auch nicht erkennen, dass
das WOZU des Geschehens
die Chance ist, die die
Evolution und damit
das
Werden des Universum erst möglich gemacht hat.
Wir gehen davon aus, dass alles - Geschehen ist,
Materie in
Bewegung, der ein grundlegendes Prinzip immanent sein
muss, das die Bewegung/Veränderung bewirkt:
Materie stößt sich ab, wenn sie sich
näher kommt als eine bestimmte Entfernung, und
zieht sich an, wenn sie sich weiter voneinander entfernt.
Dies ist wohl das Grundprinzip allen Geschehens. Eines
Prinzips, das Existenz und Veränderung erst möglich macht:
Die Verschränkung zweier gegengerichteter Kräfte
treibt Geschehen an: Rotation zum Beispiel bewirkt
die Aufteilung der Energie der bewegten Materie
in Schwerkraft und Fliehkraft und bewirkt so ein
Dauerhaftwerden, das wir als Existenz bezeichnen.
Ob Wissenschaftler oder nicht, wir alle vermuten intuitiv, dass
alles Geschehen einen Zusammenhang bildet und dass es
ein Prinzip gibt, das diesen Zusammenhang bewirkt.
Verhält sich ein Geschehen entsprechend dieses Prinzips, dann
wird sowohl das Verändern dieses Geschehens selbst bewirkt
als auch ein Effekt auf die übrigen Geschehen.
Das Problem, das wir als Wissenschaffende haben ist, dass wir
als
Voraus setzen, dass jede Veränderung ein
Geschehen
als Ursache haben muss. Eine Setzung, die unser
Wissenschaffen in eine Sackgasse führt.
Wir haben das Prinzip schon entdeckt, welches das bewirkt,
was erforderlich ist, um ein "funktionierendes"
System allen Geschehens zu bewirken:
Die Verschränkung zweier gegengerichteter Kräfte.
Sich eine solche Funktionalität vorzustellen, ist unserem
Denken noch sehr fremd. Wir müssen schon unsere Bewusstheit
verwenden, um diese überprüfbare Tatsache zu "akzeptieren".
Immer, wenn wir nicht weiter wissen, schieben wir das Problem
der Philosophie zu. Weil die Philosophie aber nicht erkannt hat,
dass auch unser Denken ein WOZU erfordert, wenn die Antworten
überprüfbar/sinnvoll sein sollen, kann sie keine Probleme lösen,
kein verwendbares Wissen schaffen.
Die Verschränkung zweier gegengerichteter Kräfte bewirkt den
Antrieb des Geschehens, verhindert aber den
Erfolg, wenn
die Gegengerichtetheit nicht in einer Ausprägung/Form
von
Miteinanderverträglichkeit verwendet werden kann.
. . . muss jeder selber gewinnen und verinnerlichen.
Das Problem, dass die Gegeneinandergerichtetheit der beiden
antreibenden Kräfte verursacht, kann nicht durch Ausschalten
einer der beiden Kräfte bewirkt werden. Denn dadurch wurde
der Antrieb und damit das Geschehen selbst zusammenbrechen.
Die Natur hat an einzelnen Stellen Lösungen gefunden.
An anderen Stellen kämpft man noch - verlustreich -
um eine Vorherrschaft über die Entscheidungen über
die Teilhabe an den Erfolgen des Miteinanders.
Wenn wir selbstbestimmt wozugerichtet miteinander leben wollen,
muss möglichst jeder einer Mehrheit von Einzelnen die Lösung
finden, die wir gemeinsam verwirklichen können.
Der lange Weg zu den grundlegenden Einsichten und
die Verschränktheit dieser Ergebnisse des Nachdenkens
verdecken,
wie elementar die Funktionsweise unserer Realität ist:
•
Materie-in-Bewegung
ist die energiegeladene Grundgegebenheit, aus der durch die
•
Verschränkung zweier gegengerichteter Funktionalitäten
ein Universum dadurch entstehen kann, dass jede
dieser beiden Funktionalitäten wiederum durch die
Verschränkung zweier gegengerichteter Funktionalitäten
existentes Geschehen bewirkt, das zumindest solange existent
bleiben kann, wie die beiden miteinander verschränkten
Gegengerichteten nicht ungleichgewichtig werden.
Die beiden grundlegenden gegengerichteten Funktionalitäten sind
•
die
Freiheit, mit der sich Geschehen
so miteinander verknüpfen können, dass
zwei miteinander verschränkte Gegengerichtete
ein neues Geschehen bewirken und aufrecht erhalten, und
•
die
Verträglichkeit, die erforderlich ist, damit die zwei
miteinander verschränkten Gegengerichteten den Erfolg
des Geschehen miteinander bewirken können.
Siehe auch:
Anmerkungen
⁵)
edoc.bbaw.de/frontdoor/index/index/docId/828
nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:b4-opus-9913
Debatte 5 – Kausalität
Streitgespräche in den Wissenschaftlichen Sitzungen
der Versammlung der Berlin-Brandenburgischen Akademie
der Wissenschaften am 9. Dezember 2005 und 5. Mai 2006
Autoren:
Harald Fritzsch, Siegfried Großmann, Martin Hellwig,
Reinhold Kliegl, Christoph Markschies,
Jürgen Mittelstraß, Jürgen Osterhammel,
Ortwin Renn, Christine Windbichler, Anton Zeilinger
Teilnehmer:
Ash, Mitchell; Bredekamp, Horst; Fritzsch, Harald;
Gethmann, Carl Friedrich; Großmann, Siegfried;
Hasinger, Günther Gustav; Hellwig, Martin;
Klein, Wolfgang; Kliegl, Reinhold; Lucas, Klaus;
Markl, Hubert; Markschies, Christoph; Menzel, Randolf;
Mittelstraß, Jürgen; Nida-Rümelin, Julian;
Osterhammel, Jürgen; Renn, Ortwin; Rösler, Frank;
Sauer, Joachim; Scheich, Henning; Voßkamp, Wilhelm;
Wagner, Rudolf; Windbichler, Christine; Zeilinger, Anton