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Hans-Josef Heck

Befreites  Denken  ermöglicht  zu entdecken

Funktionsweise  und  Evolution  der  Realität

 

Allgeschehen  -  Existenz  -  Leben  -  Bewusstheit

 
Version  0.0.8h  -  03.10.-20.10.2020
 
Wie können wir entdecken?
 
Die  Funktionsweise des Allgeschehens  und  das Entstehens unseres Universums
 
können wir nur entdecken,  wenn wir  -  unsere  Bewusstheit  sowie  die schon
 
entdeckten  Grundgegebenheiten und Regelmäßigkeiten  nutzen,
 
um  überprüfbare Vermutungen  aufzustellen.
 
 
 
 

1   Den  Grundstein  unseres  Nachdenkens  setzen

 
Dem Leben  immanent  ist das  Leben‐wollen.
 
Um unser Leben  leben  zu können,  müssen wir wissen,
 
wie das Geschehen funktioniert,  in dem wir leben.
 
Leben  bedeutet  Entscheiden.
 
Entscheiden,  WIE wir leben wollen.
 
Uns Menschen  ist  im Laufe der Evolution  Bewusstheit 
 
zugewachsen:  Die Fähigkeit und Chance,  über unser
 
Nachdenken selber  nachzudenken  zu können.
 
Dies ist uns aber noch nicht wirklich bewusst geworden.
 
Wohl deshalb haben wir nicht darüber nachgedacht,
 
wo wir mit unserem Nachdenken ansetzen müssen.
 
Unsere Bewusstheit  können wir dazu nutzen,
 
die Frage zu finden,  die zu  der  Antwort führt, die
 
wir  als  Grundstein  unseres  Nachdenkens  benötigen.
 
Das Ergebnis eines solchen Nachdenkens
 
gehört an den Anfang allen Nachdenkens,  um
 
Zirkelschluss  und  Unendlichen Regress  zu vermeiden.
 
 

2.1  Werkzeuge des Denkens:
 
Bewusstheit  und  WOZU

 
Die große Chance, die uns in der Evolution
 
zugewachsen  ist,  ist  unsere  Bewusstheit.
 
Diese Chance haben wir bisher noch nicht genutzt,  um das
 
größte Werkzeug zu erkennen,  das unser Denken hat:
 
Wir müssen lernen,  zu  unterscheiden.
 
Um  unterscheiden  zu können,  ist ein  Kriterium  erforderlich.
 
Ein Kriterium können wir nur aus dem gewinnen,
 
WOZU  das Denkwerk  verwendet  werden soll.
 
 

2.2  Werkzeuge des Denkens:
 
Ein  WOZU  ermöglicht  Wissenschaftlichkeit

 
Wir sind uns darüber einig,  dass wir von  wissenschaftlich gesichert
 
nur dann sprechen können,  wenn ein Erzeugnis  überprüfbar  ist,
 
und  zwar  jederzeit  von jedem von uns.
 
Ganz gleich, ob wir von wahr,  richtig,  verifizierbar  oder
 
wissenschaftlich-gesichert  sprechen,  entscheidend ist,
 
dass wir uns auf ein Verfahren einigen,  mit dem wir
 
das Erzeugnis überprüfen können.
 
Ein solches  Verfahren  können wir nur aus dem gewinnen,
 
WOZU  das Denkwerk  verwendet  werden soll.
 
Das einzig mögliche Verfahren ein bestimmtes Erzeugnis
 
überprüfen zu können istdieses  Erzeugnis zu verwenden.
 
Und zwar  unter den exakt gleichen Gegebenheiten,  unter
 
denen das Erzeugnis gewonnen worden ist.
 
 

2.3  Werkzeuge des Denkens:
 
Das  WOZU  unterscheidet  Gegeben  und  Geschaffen

 
Weil wir das  WOZU des WOZUs  nicht erkannt haben,  haben wir
 
auch nicht erkannt,  dass das WOZU viele Bezeichner hat, 
 
die in ihrer grundlegenden Bedeutung identisch sind:
 
Sinn,  Aufgabe,  Ziel,  Funktion,  Bedeutung,  ...
 
Weil wir die Bedeutung des WOZUs  nicht erkannt haben,
 
haben wir auch keinen Unterschied gemacht zwischen
 
dem Geschehen,  in das wir hineingeboren werden  und den
 
Geschehen oder Erzeugnissen, die wir selbst geschaffen haben:
 
Dem  Gegebenen  und  dem  Von-uns-Geschaffenen
 
Dass  die Denkwerke,  die wir  über  das Gegebene schaffen
 
und  die,  die wir schaffen  mit  dem Gegebenen,  ein völlig anderes
 
WOZU haben,  eine völlig andere Funktion,  ist  grundverständlich.
 
 

2.4  Werkzeuge des Denkens:
 
Die Sackgasse der Grundlagen- und Erkenntnisforschung

 
Die erste Anwendung dieser Erkenntnis ist,  dass wir uns bewusst
 
machen müssen,  dass  die Realität selbst  das Kriterium dafür
 
ist,  ob wir das,  was wir  über  die Realität schaffen,  als
 
wahr,  richtig,  verifizierbar  oder  wissenschaftlich-gesichert
 
bezeichnen können.
 
Für die Einzelwissenschaften ist dies so selbstverständlich,
 
dass ihnen dies nicht einmal bewusst ist.
 
Aber die wissenschaftswissenschaftliche Grundlagen- und
 
Erkenntnisforschung  hat dies  nicht  erkannt hat.
 
Sie hat selber Kriterien gesetzt,  um
 
Erkenntnisse über die Realität zu überprüfen.
 
Weil man ein Kriterium frei/beliebig setzen kann,  sind
 
entsprechend viele wissenschaftswissenschaftliche "Schulen"
 
entstanden,  die alle versucht haben,  das von ihnen
 
gesetzte Kriterium  "zu verteidigen".
 
Weil die Grundlagen- und Erkenntnisforschung sich damit in eine
 
Sackgasse manövriert hat,  konnte die wissenschafts-
 
wissenschaftliche Grundlagenforschung keinen
 
entscheidenden Fortschritt erzielen.
 
*  *  *
 
Das größte Hindernis,  das dadurch für unser Denken entstand 
 
ist, dass wir die Funktion unserer Sprache nicht erkannt haben
 
und  stattdessen zum Beispiel versucht haben,  die Bedeutung
 
von Bezeichnern "zu interpretieren",  was wir als  "Explikation"
 
bezeichnet haben, ohne dadurch an Verständnis zu gewinnen.
 
Das zweite,  kaum überwindbare Hindernis im Denken,  das wir
 
von Generation zu Generation weitergeben,  entspringt daraus,
 
das wir Erklärungen des Geschehens schaffen müssen,
 
um Handeln zu können.
 
Weil es aber viele Phänomene gibt,  für die wir keine Erklärung
 
haben,  haben wir uns mit  Nicht-Überprüfbarem
 
die Welt "erklärt":
 
  •   mit  funktional klingenden Bezeichnern,
 
  •   mit  Narrativen  und 
 
  •   mit  Setzungen im Voraus.
 
Nur blockiert dies  unser Wissenwollen  und  unser Forschen.
 
Unser Denken wird geprägt durch unsere Erfahrungen
 
und unsere Erziehung.  Ohne dieses Wissen
 
könnten wir nicht überleben.
 
Weil  aber  unsere Erziehung  unsere Nachfolgenden  zwingt,
 
dieses nicht Überprüfbare zu  verinnerlichen,  wird die
 
Blockade von Generation zu Generation "vererbt".
 
 

2.5  Werkzeuge des Denkens:
 
Der Ausweg aus der Sackgasse der Grundlagenforschung

 
Der Ausweg aus der Sackgasse wäre einfach,  wenn wir uns
 
von den beruflichen  und  persönlichen  Bindungen
 
unabhängig machen könnten:
 
  •   Wir müssen darauf verzichten,  Nicht-Überprüfbares 
in unsere Entscheidungsgrundlagen miteinzubeziehen.
 
  •   Wir müssen erkennen,  dass wir einen Begriff nur
dann bilden  und  überprüfen  können,  wenn
 
  •   wir uns über das WOZU des Begriffes einigen  bzw.
 
  •   der Begriffsinhalt an der Realität überprüfbar ist.
 
 

2.6  Werkzeuge des Denkens:
 
Die wissenschaftswissenschaftliche Komplexität erkennen

 
Weil wir erfolgreich handeln wollen,  wollen wir wissen,
 
wie das Geschehen,  in dem wir leben,  funktioniert,
 
um planen zu können,  was wir tun müssen,  um
 
ein von uns gewünschtes Ergebnis zu erzielen.
 
Weil wir das Geschehen nur durch unsere Sinne erfahren können,
 
müssen wir uns aus den Wahrnehmungen unserer Sinne ein
 
Modell von der Funktionsweise des Geschehens schaffen.
 
Die Fragen,  die wir
 
an die Realität stellen,
 
entspringen  unserem  WOZU:
 
Wir  wollen  erfolgreich  handeln.
 
Aber.
 
Wenn wir die Funktionsweise der Realität verstehen wollen,
 
können wir nicht unser WOZU verwenden,  sondern müssen
 
herausfinden,  welches "WOZU" der Realität immanent ist.
 
Das heißt:  Unsere realwissenschaftliche Forschung kann nicht
 
von den Absichten (WOZUs) unseres Handelns ausgehen,
 
um die Funktionsweise der Realität zu überprüfen,
 
die wir hoffen entdeckt zu haben.
 
Außerdem.
 
Unser Denken und Forschen muss sich bewusst bleiben,
 
dass wir nicht alles erfassen können,
 
was an einem Geschehen beteiligt ist,
 
weil die Beliebigkeit,  die allem Geschehen immanent ist,
 
eine elementare Grundgegebenheit ist,  die die Evolution
 
- und damit das Existentwerden -  von Geschehen
 
erst möglich macht.
 
Das heißt:
 
Bei aller Regelmäßigkeit,  die das Geschehen durch
 
die Beliebigkeit des Miteinanderverknüpfens gefunden hat,
 
bleibt auch allem existenten Geschehen  Beliebigkeit immanent.
 
 

3.1  Die Grundgegebenheiten allen Geschehens
 
Die Grundgegebenheiten im Überblick

 
Die erste grundlegende Erkenntnis  ist,  dass alles,  was ist,
 
Geschehen  ist, und  dass  Geschehen  sich beschreiben lässt
 
durch
 
  •   das WOZU,  die  Wirkung  des Geschehens,
 
  •   das  WODURCH,  den  Antrieb  des Geschehens,  und durch
 
  •   das  WAS  des Geschehens.
 
Das  Alles-Entscheidende,  das was die  Existenz
 
unseres Universums bewirkt,  ist das  WOZU.
 
Weil aber die  Grundlagen- und Erkenntnisforschung
 
'Warum'  und  'Ursache'  als die grundlegenden Bezeichner
 
sieht,  soll hier als Erstes nachgedacht werden über
 
UrsacheWarumKausalität  und  WODURCH.
 
 

3.2  Die Grundgegebenheiten allen Geschehens
 
'Ursache'  als  Begriff-ohne-Überprüfbarkeit
 
blockiert wissenschaftliches Denken

 
Die Setzung-im-Voraus,  die unsere Grundlagenforschung  in eine
 
Sackgasse geführt hat, ist die Annahme,  dass alles Geschehen
 
ein Geschehen als  Ursache  haben muss.  Beides  ist irrig.
 
  •   Mit  Ursache  meinen wir manchmal die  Wirkung,
die von einem anderen Geschehens ausgeht.
 
  •   Zumeist aber meinen wir damit den  Antrieb
des Geschehens,  welches wir gerade betrachten.
 
Auch  - und gerade -  unsere Grundlagen- und  Erkenntnis-
 
forschung muss,  wenn wir einen Begriff bilden wollen,
 
die  Realität  als  Grundlage  und  Ausgangspunkt
 
unseres Denkens nehmen.
 
Aber auch die Annahme,  dass  ein Geschehen
 
ein Geschehen  als Antrieb  haben muss,  ist irrig:
 
  •   Im Gegebenen kann der  Antrieb des Geschehens,
das WODURCH,  im betrachteten Geschehen selbst liegen.
 
  •   In unserem Schaffen  bezeichnen wir den Antrieb
als unsere  Motivation.  Dies ist aber  nicht  das WOZU,
 
nicht die  angestrebte Wirkung,  nicht die  Geschäftsgrundlage.
 
Unsere Juristen können sehr wohl unterscheiden
 
zwischen  WODURCH  und  WOZU,
 
zwischen  Motivation  und  Geschäftsgrundlage.
 
 

4   Die Grundgegebenheiten allen Geschehens
 
Das  WOZU  bewirkt  Existenz  und  Evolution

 
Die alles-grundlegende Erkenntnis  ist,  dass  die
 
Unabdingbarkeit  des WOZUs  die  Chance ist,
 
die  Existenz  und  Evolution  möglich macht.
 
Wir können  Beliebiges  denken.
 
Aber auch wenn wir  Beliebiges  denken können, 
 
so ist doch allem Denken immanent  und
 
kann auch nicht  'abbedungen'  werden,
 
dass  alles Denken  ein  'WOZU'  hat.
 
Das  WOZU  ist konstitutiv.
 
  •   Nicht nur  für unser  Denken.
 
  •   Ein WOZU bewirkt auch  die Existenz  und  das
Miteinander  der Geschehen unseres Universums.
 
  •   Auch das  noch nicht existente  Grundgeschehen,
die  Materie-in-Bewegung,  hat  ein  WOZU:
 
Grundgeschehen  kann  sich  beliebig
 
mit anderem Geschehen  verknüpfen.
 
Das  WOZU  ist die  Verwendbarkeit  des Geschehens.
 
Daher ist es nicht verwunderlich,
 
dass  das WOZU viele Bezeichner hat:
 
Sinn,  Aufgabe,  Ziel,  Funktion,  Bedeutung,  ...
 
Das WOZU ist die  Wirkung  eines Geschehens.
 
Geschehen,  das existent geworden ist,  aber
 
keine Wirkung hat,  also  nicht verwendet wird,
 
  •   bleibt nicht existent,  wird abgebaut,  geht verloren,  ...
 
  •   entwickelt sich nicht,  bildet sich nicht fort,  ...
 
Die dritte grundlegende Erkenntnis  ist,  dass  das WOZU
 
über das  Miteinander  alles Geschehens
 
"verantwortlich entscheidet".
 
Das  WOZU  zieht die Grenze der  Miteinanderverträglichkeit:
 
  •   Erkenntnisse aus unterschiedlichen Funktionsbereichen
können nicht  miteinander  verarbeitet  werden,  ohne
 
ein heilloses Chaos zu verursachen.  Denkwerke der
 
Philosophie können beredtes Zeugnis davon ablegen.
 
  •   Lebewesen mit unterschiedlichen Lebenszielen
können nicht  miteinander  leben.
 
 

5   Die  Evolution  unseres  Denkens

 
Diese grundlegenden Einsichten sind durch zwei Umstände
 
blockiert (worden):
 
  •   Die Mehrheit der Menschen bezeichnet das  Wodurch  als
Warum  und  unterscheidet dieses  Warum  nicht vom
 
Wozu,  sondern  bezeichnet das  Warum  als  Ursache
 
und  sieht darin die alles-entscheidende Größe.
 
Der  Glaube  an ein Kausalitätsprinzip⁵)  als das
 
Prinzip, was das Allgeschehen "steuert", ist zählebig.
 
Der Konformitätsdruck ist hoch.  Das beweist die
 
Gruppe der gerade referenzierten 24 Wissenschaftler.
 
Das  WARUM  als Entscheidungsbezug haben wir in
 
unserem Heranwachsen so verinnerlicht, dass es uns
 
schwerfällt,  den Unterschied aufzuzeigen zwischen
 
einem  WARUM  und einem  WOZU.
 
Deshalb konnten wir auch nicht auf die Idee kommen,
 
nach der  Funktionsweise des Allgeschehens  zu suchen.
 
  •   Das  WOZU  als die alles entscheidende Sinnfrage,  ist durch
Religionen und Weltanschauungen beantwortet worden.
 
Aber weil die Antworten nicht überprüfbar sind,
 
werden sie mit dem Bann des Glauben belegt:
 
Die  "Antworten"  können nicht mehr hinterfragt
 
werden,  ohne das Miteinander aufs Spiel zu setzen.
 
Dieser "Mechanismus" wurde und wird verwendet,  um
 
das Geschehen der Gemeinschaft zu steuern  und  das
 
Verhalten der Einzelnen diesen "Antworten" zu unterwerfen.
 
Demokratie  wird dadurch unmöglich gemacht.
 
Damit stellt sich die Frage,  wie über
 
das WIE des Miteinander entschieden werden kann,
 
wenn die Antworten überprüfbar sein sollen.  Denkbar sind:
 
  •   Die Einzelnen aller Generationen haben die gleichen Chancen.
 
  •   Die Menschheit legt ihrem Miteinander die Funktionsweise
des Miteinanders unseres Universums zugrunde,
 
weil diese nun seit etwa 14 Milliarden Jahren erprobt ist
 
und nicht  von einem Einzelnen oder einer Gruppe  gesetzt
 
worden ist  und  daher von allen  akzeptiert  werden kann.
 
Weil jedes Geschehen  ein  eigenes  Wozu hat,  müssen wir
 
wissen,  wenn wir ein Geschehen darstellen  und auf
 
seine Wirksamkeit hin  überprüfen wollen,
 
welches WOZU dieses Geschehen hat.
 
Denn überprüfen heißt  feststellen,  ob das Geschehen
 
das bewirkt,  wozu es geschaffen worden ist.
 
*  *  *
 
  •   Um ein Denkergebnis beurteilen zu können,
müssen wir an den Anfang des Nachdenkens setzen,
 
WOZU das Denkergebnis verwendet werden soll.
 
  •   Leben will erfolgreich Handeln.  Weil wir vermuten,  dass
erfolgreiches Handeln nur in der Weise möglich ist, in
 
der  das Geschehen funktioniert,  in dem wir leben,
 
müssen wir herausfinden,  wie das Geschehen
 
funktioniert,  in dem wir leben,
 
*  *  *
 
Um herausfinden zu können,  wie Geschehen funktioniert,
 
stützen wir uns auf Beobachtungen.
 
Erst in den 1960er Jahren haben wir entdeckt,  dass das
 
Allgeschehen  etwa zwanzigmal größer ist als
 
das  Universum,  in dem wir leben.
 
Der allergrößte Teil des Allgeschehens
 
ist für uns nicht sichtbar.
 
Mit dieser Entdeckung einher geht die Vermutung,  dass
 
der  für uns  nicht-sichtbare Teil  des Allgeschehens
 
Grundgeschehen  ist,  Materie-in-Bewegung,  das sich
 
beliebig  verhalten  kann  und  das sich  beliebig
 
mit anderem Geschehen  verknüpfen  kann.
 
Uns ist bis dahin nicht wirklich bewusst geworden,
 
  •   dass nicht alles Geschehen  regelmäßig  ist  und
 
  •   dass die  Beliebigkeit,  mit der sich Geschehen
miteinander verknüpfen können,  grundlegend ist für
 
das  Existentwerden  und  die  Evolution  unseres Universums.
 
Deshalb steckt bis heute  unser  Wissenschaffen und Forschen
 
in einer Sackgasse.
 
*  *  *
 
Um die Funktionsweise des Allgeschehens zu entdecken, die
 
zu Existenz und Evolution unseres Universums geführt hat,
 
müssen wir eine virtuelle Beobachterposition einnehmen,
 
eine Position außerhalb des Allgeschehens.
 
Und wir müssen die Gegebenheiten finden,  die für
 
Existenz und Evolution  unseres Universums
 
konstitutiv sind.
 
Wir müssen herausfinden,  welche der Regelmäßigkeiten,  die wir
 
beobachten können,  aus  beliebigen, willkürlichem Geschehen
 
regelmäßiges  und  damit  dauerhaft-existentes Geschehen
 
verwirklichen kann.
 
*  *  *
 
Wenn wir uns Darwins Prinzip der Auslese vergegenwärtigen und
 
wenn wir ins Kalkül ziehen,  dass wir keinen Begriff bilden können,
 
ohne ein WOZU zu setzen,  dann ist die Intuition nicht mehr so
 
überraschend,  dass alles Existierende ein eigenes WOZU hat.
 
Wenn aus  unregelmäßigem Geschehen  regelmäßiges Geschehen
 
entsteht, dann liegt die Vermutung nahe,  dass die sogenannten
 
Naturgesetze der erste Schritt der Evolution sind.
 
Und dann ist es auch nicht mehr so verwunderlich,  dass wir mit
 
unserer Fähigkeit bewusst zu denken,  die Regelmäßigkeiten,
 
die sich im Verhalten des Geschehens zeigen,  auch
 
mithilfe unseres Denkens finden können.
 
*  *  *
 
Unser Denken hat noch nicht herausfinden können, 
 
wie wir Ordnung in unser Denken bringen können.
 
Aktuell werfen wir noch all unsere Denkwerke in einen
 
Topf  und  glauben,  diese miteinander verarbeiten zu können.
 
Und das Chaos,  das dadurch in unserem Denken entsteht,
 
glauben wir,  mit  Logik  ordnen zu können.
 
Wir haben nicht erkannt,  dass nicht das  WARUM  bzw.
 
das  WODURCH  des Geschehens,  sondern
 
das  WOZU  des Geschehens
 
die  entscheidende  Rolle spielt.
 
Deshalb konnten wir auch nicht erkennen, dass
 
das  WOZU  des Geschehens
 
die  Chance  ist,  die  die  Evolution  und damit
 
das  Werden  des  Universum  erst möglich gemacht hat.
 
 

6   Die Grundgegebenheiten allen Geschehens
 
Das  WODURCH  bewirkt  das  Verändern

 
Wir gehen davon aus,  dass alles - Geschehen ist,  Materie in
 
Bewegung
,  der ein grundlegendes Prinzip immanent sein
 
muss,  das die Bewegung/Veränderung bewirkt:
 
Materie stößt sich ab,  wenn sie sich
 
näher kommt als eine bestimmte Entfernung,  und
 
zieht sich an,  wenn sie sich weiter voneinander entfernt.
 
Dies ist wohl das Grundprinzip allen Geschehens.  Eines
 
Prinzips,  das Existenz und Veränderung erst möglich macht:
 
Die Verschränkung zweier gegengerichteter Kräfte
 
treibt Geschehen an:  Rotation zum Beispiel bewirkt
 
die Aufteilung der Energie der bewegten Materie
 
in Schwerkraft und Fliehkraft  und  bewirkt so ein
 
Dauerhaftwerden,  das wir als Existenz bezeichnen.
 
 

7   Ein Prinzip bewirkt den Zusammenhang allen Geschehens

 
Ob Wissenschaftler oder nicht,  wir alle vermuten intuitiv,  dass
 
alles Geschehen einen Zusammenhang bildet  und  dass es
 
ein Prinzip gibt,  das diesen Zusammenhang bewirkt.
 
Verhält sich ein Geschehen entsprechend dieses Prinzips, dann
 
wird  sowohl das Verändern dieses Geschehens selbst bewirkt
 
als auch  ein Effekt  auf die übrigen Geschehen.
 
Das Problem,  das wir als Wissenschaffende haben  ist,  dass wir
 
als  Voraus  setzen,  dass jede Veränderung ein  Geschehen 
 
als Ursache haben muss.  Eine Setzung,  die unser
 
Wissenschaffen in eine Sackgasse führt.
 
Wir haben das Prinzip schon entdeckt,  welches das bewirkt,
 
was erforderlich ist,  um ein "funktionierendes"
 
System allen Geschehens zu bewirken:
 
Die  Verschränkung  zweier  gegengerichteter  Kräfte.
 
Sich eine solche Funktionalität vorzustellen,  ist unserem
 
Denken noch sehr fremd.  Wir müssen schon unsere Bewusstheit
 
verwenden,  um diese überprüfbare Tatsache zu "akzeptieren".
 
Immer,  wenn wir nicht weiter wissen,  schieben wir das Problem
 
der Philosophie zu.  Weil die Philosophie aber nicht erkannt hat,
 
dass auch unser Denken ein WOZU erfordert,  wenn die Antworten
 
überprüfbar/sinnvoll sein sollen,  kann sie keine Probleme lösen,
 
kein verwendbares Wissen schaffen.
 
Die  Verschränkung  zweier gegengerichteter Kräfte  bewirkt den
 
Antrieb  des Geschehens,  verhindert aber den Erfolg,  wenn
 
die Gegengerichtetheit  nicht  in einer  Ausprägung/Form
 
von  Miteinanderverträglichkeit  verwendet werden kann.
 
 

8   Die Einsicht in ein WIE des Miteinanders

 
. . .  muss jeder selber gewinnen und verinnerlichen.
 
Das Problem,  dass die Gegeneinandergerichtetheit der beiden
 
antreibenden Kräfte verursacht,  kann nicht durch Ausschalten
 
einer der beiden Kräfte bewirkt werden.  Denn dadurch wurde
 
der Antrieb und damit das Geschehen selbst zusammenbrechen.
 
Die Natur hat an einzelnen Stellen Lösungen gefunden.
 
An anderen Stellen kämpft man noch  - verlustreich -
 
um eine Vorherrschaft über die Entscheidungen über
 
die Teilhabe an den Erfolgen des Miteinanders.
 
Wenn wir selbstbestimmt wozugerichtet miteinander leben wollen,
 
muss möglichst jeder einer Mehrheit von Einzelnen die Lösung
 
finden,  die wir gemeinsam verwirklichen können.
 
 

9   Die Funktionsweise der Realität ist elementar

 
Der  lange Weg  zu den grundlegenden Einsichten  und 
 
die Verschränktheit dieser Ergebnisse des Nachdenkens
 
verdecken,
 
wie elementar die Funktionsweise unserer Realität ist:
 
  •   Materie-in-Bewegung
ist die energiegeladene Grundgegebenheit,  aus der durch die
 
  •   Verschränkung zweier gegengerichteter Funktionalitäten
ein Universum dadurch entstehen kann,  dass jede
 
dieser beiden Funktionalitäten  wiederum  durch die 
 
Verschränkung zweier gegengerichteter Funktionalitäten
 
existentes Geschehen bewirkt, das zumindest solange existent
 
bleiben kann,  wie die beiden miteinander verschränkten
 
Gegengerichteten nicht ungleichgewichtig werden.
 
Die beiden grundlegenden gegengerichteten Funktionalitäten sind
 
  •   die  Freiheit,  mit der sich  Geschehen
so miteinander verknüpfen können,  dass
 
zwei miteinander verschränkte Gegengerichtete
 
ein neues Geschehen bewirken und aufrecht erhalten,  und
 
  •   die  Verträglichkeit,  die erforderlich ist,  damit die zwei
miteinander verschränkten Gegengerichteten  den Erfolg
 
des Geschehen miteinander bewirken können.
 
Siehe auch:
 
   •   Die Chance der Beliebigkeit
 
auf:  wissenschaffen.org/erkennen/chancen
 

 

Anmerkungen

 
 
⁵)  edoc.bbaw.de/frontdoor/index/index/docId/828
 
nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:b4-opus-9913
 
Debatte 5 – Kausalität
 
Streitgespräche in den Wissenschaftlichen Sitzungen
 
der Versammlung der Berlin-Brandenburgischen Akademie
 
der Wissenschaften am 9. Dezember 2005 und 5. Mai 2006
 
Autoren:
 
Harald Fritzsch, Siegfried Großmann, Martin Hellwig,
 
Reinhold Kliegl, Christoph Markschies,
 
Jürgen Mittelstraß, Jürgen Osterhammel,
 
Ortwin Renn, Christine Windbichler, Anton Zeilinger
 
Teilnehmer:
 
Ash, Mitchell;  Bredekamp, Horst;  Fritzsch, Harald;
 
Gethmann, Carl Friedrich;  Großmann, Siegfried;
 
Hasinger, Günther Gustav;  Hellwig, Martin;
 
Klein, Wolfgang;  Kliegl, Reinhold;  Lucas, Klaus;
 
Markl, Hubert;  Markschies, Christoph;  Menzel, Randolf;
 
Mittelstraß, Jürgen;  Nida-Rümelin, Julian;
 
Osterhammel, Jürgen;  Renn, Ortwin;  Rösler, Frank;
 
Sauer, Joachim;  Scheich, Henning;  Voßkamp, Wilhelm;
 
Wagner, Rudolf;  Windbichler, Christine;  Zeilinger, Anton