Am Beginn allen Denkschaffens steht die Frage, wie wir
Geschehen so
darstellen können, dass die Darstellung
•
dafür
verwendbar ist, wozu sie geschaffen wurde,
und
•
von den Menschen, mit denen wir
leben und schaffen,
verstanden wird.
Denn wir können nur
miteinander überleben.
Die Möglichkeit, sich
miteinander verständigen
zu können, ist daher
überlebens·wichtig.
Die grundlegende Frage, die sich hieraus ergibt:
Was an einem Geschehen ist entscheidend, wenn
wir das Geschehen so darstellen wollen, dass das
Dargestellte für jeden verstehbar und verwendbar ist,
Die Möglichkeit, etwas
mitteilen oder
dokumentieren
zu können, müssen wir
kreieren.
Wir bezeichnen diese Möglichkeit als
Sprache.
Sprache müssen wir so kreieren, dass jeder
verstehen kann, was verstanden werden soll.
Wenn wir uns darüber einig werden, dass wir dies wollen,
müssen wir noch vereinbaren, WIE wir Sprache kreieren:
Wie wählen ein Wort als
Bezeichner und
vereinbaren,
welches
Geschehen dieser Bezeichner bezeichnen soll.
Das Entscheidende an der Möglichkeit
etwas mitteilen und dokumentieren zu können
ist
das,
was wir mit
verstehen bezeichnet haben.
Wir müssen entscheiden können,
ob es
zu verstehen ist.
Statt von
verstehen könnten wir
auch von
begreifen oder
erklären sprechen.
Das macht aber immer noch kein Entscheiden möglich.
Wie wir
denken und forschen müssen, hat
mit
Galilei eine grundlegende Wende erfahren.
Die Aussage Galileo Galileis
Man kann einem Menschen nichts lehren, man kann
ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken.
hat diese Wende im Denken der Menschheit eingeleitet.
Dass SelbstEntdecken ist nicht nur der Weg des Lernens,
es ist auch das, was wir meinen, wenn wir von
wissenschaftlich-gesichert ≡ verifiziert ≡ wahr
sprechen: Das
Überprüfen der Erkenntnisse.
Diese
Einsicht Galileis ist bis heute in ihrer Bedeutung
nicht verstanden. Deshalb konnten wir auch nicht
die Schlüsse ziehen, die sich hieraus ergeben:
(1) Wenn es das
Selbstlernen ist,
das Denken zur Entfaltung bringt, dann muss
unser Lernsystem, ob in Elternhaus oder Schule,
grundlegend anders organisiert werden. Es kann dadurch
auch in Einklang mit unserer Verfassung gebracht werden
(2) Dass
Wissenschaftlichkeit Überprüfbarkeit bedeutet,
haben wir noch nicht erkannt.
Wir befinden uns im
Wesentlichen noch
auf dem Erkenntnisstand des sogenannten
Mittelalters.
Galilei hat aufgezeigt, dass wir unsere Erkenntnisse über
das Gegebene durch Beobachtung des Gegeben gewinnen
und durch Experimente überprüfen können.
Was wir bis heute nicht erkannt haben ist, dass wir
unsere Erkenntnisse über das Gegebene nur dadurch
überprüfen können, dass wir unsere Erkenntnisse
im Gegebenen zu
den Zwecken verwenden, zu
denen diese im Gegebenen verwendet wurden.
Diese methodische Erkenntnis gilt für jeden Soll-Ist-Vergleich.
Also auch dort, wo wir die
Elemente und die
Regeln ihrer Verwendung selber
kreieren.
Weil die WissenschaftsWissenschaften sich der grundlegenden
Bedeutung der
Überprüfbarkeit nicht bewusst waren,
konnten man auch nicht darüber nachdenken,
wie man den
Sollwert bestimmt.
Um den Sollwert bestimmen zu können,
müssen wir verstehen, dass ein Sollwert immer nur
aus dem Feld des Geschehens gewonnen werden kann,
das wir unter Beobachtung genommen haben.
Der Sollwert kann nur aus der
Geschehensweise des
Systems gewonnen werden, das wir gerade im Auge haben.
Wenn es darum geht, die Art und Weise eines Geschehens
zu verstehen, dann müssen wir unterscheiden zwischen
dem Gegebenen und dem Geschaffenen.
Denn die Sollwerte des Gegebenen setzt das Gegebene selbst.
Unsere beliebigen, wissenschaftswissenschaftlichen "Schulen",
setzen alle ihre Sollwerte selbst, um Erkenntnisse
zu überprüfen, die sie selbst geschaffen haben.
Das Vorgehen der philosophischen
WissenschaftsWissenschaften ist
wissenschaftswissenschaftlich nicht haltbar.
Denn der
Sollwert ist der
Sinn, der dem
Überprüfen zugrunde zu legen ist:
Entweder der Sollwert, den das Gegebene verwendet, oder
der Sollwert, den wir für das zu Schaffende setzen.
Die
Sollwerte des Gegebenen entspringen der
Entwicklung
Dauerhaften Geschehens:
Im Dauerhaftem Geschehen muss neues Geschehen
mit dem System
verträglich sein
und
zur Entwicklung des Systems beitragen.
Andernfalls zerfällt das neue Geschehen in Grundgeschehen