Wir Wissenschaffenden haben ein grundsätzliches Problem:
Das Wissen, das wir schaffen, wollen wir festhalten und
weitergeben. Deshalb dokumentieren es.
Das bewirkt, dass wir dazu neigen
das, was wir untersuchen wollen,
als eine Gegebenheit anzusehen,
die wir zunächst "einfangen" müssen,
um sie dann "in aller Ruhe" untersuchen zu können.
Das ist unmöglich.
Aber, werden Sie entgegen,
das machen wir doch ständig so.
Was wir als "statisch" ansehen, sind real aber "nur",
sich "wiederholende" Prozesse, viele Prozesse gleicher Art.
Oder es handelt sich um einen Prozess, dessen Veränderungen,
bezogen auf den Wissenschaffenden, sehr "langsam" von statten
gehen.
Das bedeutet: "Das Universum" gibt es nicht. Was wir mit
"Universum" meinen, ist das "Sich-ständig-verändernde-Alles".
Das sich alles ständig verändert, wird uns bewusst, wenn wir
darüber nachdenken. Wir können damit aber noch nicht wirklich
umgehen.
Wir versuchen uns aber vorzustellen,
wie dieser Prozess begann und wie er enden wird.
Fragen nach dem Anfang und nach dem Ende zu stellen,
resultiert aus dem Erfahren unserer -begrenzten- Existenz.
Natürlich sind wir auch in der Lage, uns vorzustellen, dass
das "Sich-ständig-Verändernde" sich zyklisch verändert.
Und vielleicht müssten wir auch die Vorstellung "Prozess"
verändern: Wir stellen uns einen "Prozess" als etwas vor,
das irgendwo beginnt und irgendwo endet. Und weil wir diese
Vorstellung aufrecht erhalten wollen, schaffen wir uns
Vorstellungen/Maßstäbe wie "Intervall", "Welle" und vielleicht
weitere, ähnliche.
Wenn wir uns bewusst machen, dass dies nur
Darstellungsmöglichkeiten sind, die wir uns geschaffen haben,
machen wir uns damit "frei", neue "adäquatere"
Darstellungsmöglichkeiten zu schaffen.
Das dürfte unser Denken im Anfang vielleicht stark fordern,
aber mit jedem größerem/höherem Anspruch ist auch die Chance
verbunden, unsere Denk- (und Darstellungs-)-möglichkeiten
weiter zu entwickeln.