Die Naturwissenschaften sind oft der Überzeugung, dass man
keine tiefgreifenden Überlegungen anstellen müsse über das WIE
des Wissenschaffens über das Gegebene, die Natur, das Universum,
über das "Außerhalb-von-uns-Denkenden".
Dass aber Wissen zu schaffen darüber,
was außerhalb von uns ist und
wir nur mit unseren Sinnen erfahren können,
ein gravierendes Problem ist,
das machen sich die Meisten nicht wirklich bewusst:
Sie nehmen das, was ihnen mit ihren Sinnen "sichtbar" wird,
als das Reale, als etwas, das SO ist, wie es ihnen "sichtbar"
wird. Mit kleinen "Zugeständnissen" vielleicht.
Das Wissenschaffen der Menschheit ist eine Folge von
"Zugeständnissen":
Die Fortschritte der Wissenschaffens mussten immer erst
"akzeptiert" werden, bevor sie angewandt werden konnten.
Daran hat sich bis heute nichts geändert, wenn auch die Art und
Weise, neues Wissen
nicht zu akzeptieren, sich geändert
hat, "humaner" geworden ist und deshalb - auch nicht mehr
wahrgenommen wird, dass neues Wissen "unterdrückt" wird:
Das neue Wissen wird den Lernenden erst gar nicht
"präsentiert". Und die Lehrenden haben vielfältige
Gründe, das neue Wissen "außen vor zu halten".
Das
-
"Außerhalb" (=Welt, Kosmos, ...)
-
"richtig"
-
"darzustellen"
zu können, setzt das Wissen der
vier Kategorien des Denkens
voraus, die die Funktionsorientierte Wissenschaftstheorie
aufgedeckt hat und die für jedes Handeln erforderlich sind.
Als wissenschaftsmethodisches Problem wurde die Frage
diskutiert, welchen Weg die Forschung einschlagen soll:
Einzelne Phänome erforschen und dann die Erkenntnisse
zu einem Gesamtverständnis zusammenzuführen.
Ein Gesamtverständnis entwerfen,
eine "Kernkonzeption" des Funktionierens des "Außerhalbs".
Heute dürfte die Einsicht vorherrschen, dass es keinen Grund
gibt, sich auf eine Art des Vorgehens zu beschränken.
Vielmehr liegt es nahe, beide Vorgehensweisen zu kombinieren.
Das Wissen über das Außerhalb ist nicht das Außerhalb selbst.
So banal dies klingt, viele haben dies lange angenommen.
Das Wissen über das Außerhalb ist auch keine "Abbildung",
kein "Spiegelbild" des Außerhalbs.
Was heute oft (noch) angenommen wird.
Was wir aktuell annehmen (sollten):
Wir vermuten, dass unser Denkorgan die Sinnesreize so
zusammensetzt/"übersetzt", wie unser Denkorgan "annimmt",
dass wir das neue Wissen über das Außerhalb für die von uns
gesetzten Funktionen anwenden/nutzen könnten.
Wenn das so ist, dann läuft in unserem Wissenschaffen
(Lernen und Forschen) vieles, wahrscheinlich das Meiste,
"suboptimal", um dies höflich und euphemistisch auszudrücken.