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Hans-Josef Heck

"Und  es  gibt  sie  doch !"
 
-  Neuer  Realismus  -
 
Die  Suche nach einem Weg gesicherten Erkennens

 
Version 0.1.1b -  21.06.2015 - 27.09.2017
 
 
Die "Anrufung der Realität" scheint für Ullrich Schwarz
 
"gleichbedeutend mit dem Bestreben, ... gültiges Wissen
 
und eindeutige Erkenntnis wiederzugewinnen."
 
"Dieses Grundmotiv sichert den Neuen Realisten ...
 
auch die Aufmerksamkeit anderer Disziplinen."  1)
 
Der jüngste Professor für Philosophie mit Schwerpunkt
 
Erkenntnistheorie hat mit seinem Buch "Warum es
 
die Welt nicht gibt" eine Diskussion ausgelöst,
 
in der überlegte Reaktionen eher selten sind:
 
 
Die Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie hat als einzige
 
aller Theorien  das Problem,  dass sie sich selbst voraussetzt.
 
Alle Schulen der Erkenntnisgewinnung haben bis heute
 
keine Theorie bevorbringen können, die dies leistet.
 
Auch der Versuch des "Neuen Realismus", die "Wahrheit" wieder
 
als Prüfkriterium zu neuem Leben erwecken zu wollen, muss als
 
gescheitert betrachtet werden.
 
Der Verlust der Hoffnung auf das Absolute lässt uns nur allzu
 
bereitwillig neuen Hoffnungen folgen:
 
Was nottut ist ein mutiger Gedankenschritt der Menschheit
 
aus der Einsicht heraus, dass sich die Suche nach dem
 
Absoluten Bezugspunkt als Sackgasse erwiesen hat.
 
Dies erkennen zu können macht die Einzigartigkeit unserer
 
Existenz aus. Ob wir den Mut aufbringen, dem Prinzip des
 
Werdens und Wissenschaffens zu folgen, ist fraglich:
 
•    Wissenschaffen über Wissenschaffen    •
 
Denn dann müssen wir zunächst alles aufgeben, was wir uns
 
bisher geschaffen haben:  Am Beginn des Wissenschaffens
 
besitzen wir keine "Sprache", keine Darstellungsformen.
 
Und vieles anderes nicht:  Kein Wissen, keinen Status, ...
 
Wir wissen, dass wir
 
Wissen benötigen, um erfolgreich handeln zu können.
 
und dass wir dieses Wissen überprüfen müssen.
 
Deshalb sollen Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie herausfinden,
 
wie wir Wissen gewinnen und überprüfen können.
 
Dies als Forschungsziel zu vereinbaren, wäre der erste Schritt
 
einer realistischen Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie.
 
Denn jedes Wissenschaffen und Erkennen erfordert zwei Setzungen:
 
Die Funktion ist das WOZU wir den Bereich betrachten wollen.
 
Das WOZU ermöglicht es uns, nicht nur die Grenzen des
 
Betrachtungsbereichs zu bestimmen, sondern auch die Kriterien
 
zur Überprüfung des noch zu gewinnenden Wissens aufzustellen.
 
Dies als Grundlage einer Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie
 
gesetzt, vermeidet einen Zirkelschluss oder unendlichen Regress
 
und ermöglicht uns die für jede Art von Wissen "angemessenen",
 
sprich: funktionalen Kriterien zur Überprüfung zu bestimmen.
 
Alle "Wahrheitstheorien" werden somit miteinander
 
"versöhnt". Und die Philosophie kann zur ihrer eigentlichen
 
Aufgabe zurückkehren, Impulsgeber für unser Handeln zu sein.
 

Hans-Josef  Heck  ist Autor von
 
"Wissenschaffen  und  Handeln
 
Eine Grundlegung der
 
Wissenschafts- und  Wirtschaftstheorie"
 
erschienen 2008 im Wissenschaftsverlag
 
Gardez!, Remscheid

 
1)
 
Ullrich Schwarz   
 
Warum so autoritär?   
 
(DIE ZEIT Nº 17/2014 16.April 2014)   
 
 (www.zeit.de/2014/17/architektur-der-stadt-ullrich-schwarz/)
 
2)
 
Josef Bichler   
 
Warum es die Welt nicht gibt - Markus Gabriel denkt nach   
 
Österreichischer Rundfunk   
 
 (oe1.orf.at/artikel/348252/)
 
3)
 
Bernhard Pörksen   
 
Es braucht den Tanz des Denkens   
 
(DIE ZEIT Nº 21/2014 15.Mai 2014)   
 
 (www.zeit.de/2014/21/neuer-realismus-dogmatismus/)