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Hans-Josef Heck

 

Das  Allgeschehen  verstehen  -  Selbstbestimmt  handeln

Die Grundgegebenheiten allen Geschehens

Beliebigkeit  erfordert  Bereinigbarkeit
 
Wissenschaftlichkeit  erfordert  Überprüfbarkeit

 
Version  0.0.6f  -  04.09.-14.09.2020
 
 
Alles ist Geschehen:  Das  Allgeschehen.
 
Alles Geschehen ist:  Materie in Bewegung.
 
Materie bewegt sich  entweder unregelmäßig  oder  regelmäßig.
 
Nur  das  regelmäßige  Geschehen ist  dauerhaftes  Geschehen 
 
und  damit  für uns  erfahrbar.
 
Nach dem aktuellen Stand der Forschung macht das für
 
uns erfahrbare Geschehen,  unser Universum,
 
nur etwa 5% der Allgeschehens aus.
 
*  *  *
 
Wir wissen,  dass  Geschehen  sich  beliebig  miteinander
 
verknüpfen
  können,  wodurch  - als erste Stufe der Evolution -
 
regelmäßiges und dadurch  dauerhaftes  Geschehen entstehen kann.
 
Beliebiges Verknüpfen  würde aber  zu  immer  neuem  existentem
 
Geschehen führen  bis der Vorrat an Grundgeschehen erschöpft wäre
 
oder  die Summe des Existenten Geschehens ein weiteres
 
Verknüpfen unmöglich machen würde.
 
Deshalb muss es eine  Geschehensbereinigung geben,  die dafür
 
sorgt,  dass kein überflüssiges Geschehen existent bleibt.
 
Dies besorgen:
 
  •   Eine  NICHT-Miteinanderverträglichkeit
 
  •   Eine  Abbaubarkeit von Funktionslosem:
 
Was nicht mehr benötigt wird,  wird
 
abgebaut, bleibt nicht existent.
 
Immer ist die  Funktion  das  Entscheidende².
 
*  *  *
 
Wissenschaft will  Verwendbares  schaffen.
 
Aber wir wissen nicht,
 
was  Verwendbares  bedeuten soll,
 
weil wir nicht erkannt haben,
 
  •   wie man einen  Begriff  bildet,
 
  •   dass Verwendbares  wahr¹)  sein muss:
"jederzeit von jedermann  überprüfbar",
 
  •   dass  überprüfbar  ein  Kriterium  erfordert,
auf  das hin verglichen werden soll,
 
  •   dass wir dieses Kriterium nur aus einem WOZU
herleiten können  und  nicht  aus einem  WARUM,
 
  •   dass das WOZU über das  Existentbleiben
eines Geschehens "entscheidet",
 
  •   dass das  WOZU  die  Funktion der Geschehen  ist,  die
den  Zusammenhang allen Geschehens  bewirkt  und
 
daher das einzig mögliche  Unterscheidungskriterium  ist,
 
  •   dass wir für unser Denken und Handeln
das  WOZU  setzen  müssen.
 
  •   dass wir das  WOZU,  die Funktion  unseres Denkens
oder Handelns,  nur setzen  können  adäquat  zu dem 
 
Funktionsbereich, den wir als  Betrachtungsbereich /
 
Handlungsbereich gewählt haben.
 
*  *  *
 
 
Weil  unserer  Grundlagen-  und  Erkenntnisforschung²)
 
noch nicht  bewusst  geworden ist,  dass  dieses WOZU  das
 
ist,  was  alles Geschehen  zu einem Ganzen macht,  hat sie
 
auch nicht  erkennen können,  dass wir Denkwerke
 
nach Funktionalitäten  unterscheiden müssen.
 
Sobald wir erkannt haben,  dass unser Denken  das  ist,
 
was sowohl das  Ich  als auch das  Wir  ausmacht
 
('Cogito, ergo sum'),  können wir auch verstehen,
 
dass wir  unsere Denkwerke  nach  der
 
Verwendbarkeit  unterscheiden  müssen.
 
Die Verwendbarkeit ist die Funktion der Denkwerke:
 
Nur durch Verwenden ist ein Überprüfen
 
der Denkwerke möglich.
 
Die grundlegendste Unterscheidung ist die nach
 
  •   Modellen von der  Realität  und  den
 
  •   Kreativa,  die wir  als  Neue Realitäten  schaffen.
 
Die  Realität  und die  Neuen Realitäten, die wir kreieren,
 
haben  grundlegend  verschiedene  Funktionen.
 
*  *  *
 
Die zweite grundlegende Erkenntnis,  die uns fehlt,  ist:
 
Alles Geschehen  und  alles Denken
 
kann sich
 
beliebig  miteinander  verknüpfen.
 
Beliebigkeit  ist  die Voraussetzung  dafür,  dass
 
Dauerhaftes  entstehen  und  sich entwickeln
 
kann ( Existenz  und  Evolution ).
 
Weil Beliebigkeit  aber auch  Unverwendbares  entstehen lässt,
 
ist eine  Bereinigung  des Unverwendbaren erforderlich.  Die
 
Korrektive,  die dies besorgen,  wurden schon genannt.
 
  •   Wenn Neues entsteht oder geschaffen wird,
muss  entschieden  werden,  ob
 
das Neue  und  das Vorhandene
 
miteinander  verträglich  sind.
 
Beliebigkeit    erzwingt    Entscheiden
 
Die  Beliebigkeit  unseres Denkens  ist
 
die  Freiheit  unseres Entscheidens
 
*  *  *
 
 
Das Überprüfen der Denkwerke,
 
ob  Wissen über die Realität  oder  Kreativa,
 
kann nicht  mit den gleichen Kriterien  erfolgen.
 
Die Kriterien müssen  gewonnen werden,
 
aus  dem WOZU  des  Funktionsbereichs,
 
den  wir  gerade  erforschen  oder  schaffen.
 
Weil die  Grundlagen-  und  Erkenntnisforschung die
 
Funktion der Funktion nicht erkannt hat,  hat sie auch keine
 
funktional angemessenen Überprüfungskriterien herleiten können.
 
Deshalb hat sie  Setzungen-im-Voraus³)  kreiert,
 
um Überprüfungskriterien herzuleiten zu können.
 
Weil wir bisher nicht erkannt haben,  dass Überprüfungskriterien
 
nur hergeleitet werden können aus dem WOZU / der Funktion
 
des Funktionsbereichs unter Betrachtung,  haben auch nicht
 
erkennen können,  dass
 
  •   die  sichtbare Natur  ihr  WOZU  selber setzt,
 
  •   wir  für unser Schaffen,  unser  Denken  und  Handeln,
das  WOZU  selbst  und  verantwortlich
 
setzen  müssen,
 
  •   wir aber  unser Wissen  über die Natur 
nur mit dem WOZU überprüfen können,
 
das die Natur selber setzt.
 
Die  sichtbare Natur  ist  der  Teil des Grundgeschehens,
 
der  regelmäßig  und  dadurch 
 
sichtbar und erfahrbar  geworden ist.
 
Die Natur hat durch  Versuch-und-Irrtum
 
Verknüpfungen von Geschehen gefunden,  die regelmäßig waren
 
und  die dadurch  dauerhaft  und  damit  erfahrbar  geworden sind.
 
Das Dauerhaftsein,  das wir als  Existenz  bezeichnen,  bleibt
 
aber nur dann erhalten,  wenn  die existenten Geschehen  eine
 
verwendbare Funktion haben  und  miteinander verträglich,  sind.
 
"Wahr  kann nur das sein,  was  dauerhaft, sichtbar,  existent  ist.
 
Denn nur dann ist es  jederzeit für jedermann  überprüfbar.
 
Wenn eine  Überprüfung  Abweichungen  ergibt,  dann
 
müssen  die Beschreibungen/Modelle  geändert werden,
 
( Mitterer:  NonDualismus ).
 
*  *  *
 
Die  Grundlagen- und Erkenntnisforschung  hat  nicht
 
erkannt,  dass
 
  •   die  Beliebigkeit  des Miteinanderverknüpfens die Chance ist,
die  Existenz,  Evolution  und  das Schaffen von Kreativa
 
erst möglich macht.
 
  •   man ein Denkwerk nur mit der Funktion  des  Bereichs
überprüfen kann,  in den  das Denkwerk fällt
 
(NonDualismus).
 
Dadurch wurde bisher jeglicher Fortschritt der
 
Grundlagen- und Erkenntnisforschung blockiert.
 
Auf diese Problematik hingewiesen hat als Einziger  Josef  Mitterer:
 
Mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit eines  NonDualismus
 
und  mit der Forderung einer  Flucht aus der Beliebigkeit 
 
hat er beide Problempunkte ins Visier genommen.
 

 

Anmerkungen

 
 
  ¹)  Wenn selbst das höchste Organ unserer Wissenschaft, die
DFG,  nicht weiß  oder  sich nicht festlegen will, was
 
mit  Wahrheit  gemeint sein soll,  dann bedeutet dies,
 
dass die grundlegendste aller Wissenschaften,  die
 
Grundlagen- und  Erkenntnisforschung  den
 
evolutionären Sprung in die  Bewusstheit des
 
Wissenschaffens
  noch nicht geschafft hat.
 
Der Glaube,  man könne  DIE  Wahrheit  finden
 
ist  so tief  verwurzelt,  dass  selbst  die  Deutsche
 
ForschungsGemeinschaft  sich  nicht festlegen will.
 
In ihrer  Denkschrift zur Sicherung guter wissenschaftlicher
 
Praxis
  setzt sie als Aufgabe der Wissenschaft:
 
"Forschung  im idealisierten Sinne  ist Suche nach Wahrheit."
 
Aber ohne dies zu konkretisieren.
 
Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis - Denkschrift
 
Safeguarding Good Scientific Practice - Memorandum
 
Empfehlungen der Kommission
 
„Selbstkontrolle in der Wissenschaft“
 
Recommendations of the Commission on
 
Professional Self Regulation in Science
 
S.40, "2.1  Normen der Wissenschaft"
 
Print-ISBN 978-3-527-33703-3
 
© 1998, erste Auflage, WILEY-VCH Verlag, Weinheim
 
© 2013, ergänzte Auflage, WILEY-VCH Verlag, Weinheim
 
Aber nicht alle Wissenschaftler sehen heute noch  Wahrheit
 
als eigenständige Gegebenheit.  So  Heinz von Foerster:
 
Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners
 
Carl-Auer, Heidelberg 2004
 
und viele mehr.
 
 
  ²)  Zur  Grundlagen- und Erkenntnisforschung  zählen:
 
Wissenschaftsphilosophie, Wissenschaftstheorie
 
Wissenschaftslogik, Wissenschaftslehre
 
Erkenntnistheorie, Epistemologie, Erkenntnislehre
 
Wissenschaftsforschung, Wissenschaftswissenschaft
 
 
  ³)  Weil  Setzungen-im-Voraus  beliebig  sein können, sind auch
beliebig viele  Schulen der Wissenschaftstheorie  entstanden,
 
deren WOZU-Setzungen aber alle  nicht  für die Überprüfung
 
der Realität verwendet werden können.
 
Zu erkennen,  dass man Erkenntnisse über Regelmäßigkeiten
 
des realen Geschehens nicht mit Maßstäben überprüfen kann,
 
die wir als Kreativa schaffen,  wie zum Beispiel der Logik,
 
ist ein Schritt in der Evolution unseres Denkens.
 
Weil die WOZUs,  die die Schulen der Wissenschaftstheorie
 
gesetzt haben,  nicht das Geschehen der Realität betrafen,
 
hat man Denkwerk zweier grundverschiedener
 
Geschehensbereiche miteinander zu verarbeiten versucht,
 
was nicht erfolgreich sein konnte.