Alles ist Geschehen: Das
Allgeschehen.
Alles Geschehen ist:
Materie in Bewegung.
Materie bewegt sich entweder
unregelmäßig
oder
regelmäßig.
Nur das
regelmäßige Geschehen ist
dauerhaftes Geschehen
und damit für uns
erfahrbar.
Nach dem aktuellen Stand der Forschung macht das für
uns erfahrbare Geschehen, unser Universum,
nur etwa 5% der Allgeschehens aus.
* * *
Wir wissen, dass Geschehen sich
beliebig miteinander
verknüpfen können, wodurch - als erste Stufe der Evolution -
regelmäßiges und dadurch
dauerhaftes Geschehen entstehen kann.
Beliebiges Verknüpfen würde aber zu immer neuem existentem
Geschehen führen bis der Vorrat an Grundgeschehen erschöpft wäre
oder die Summe des Existenten Geschehens ein weiteres
Verknüpfen unmöglich machen würde.
Deshalb muss es eine
Geschehensbereinigung geben, die dafür
sorgt, dass kein überflüssiges Geschehen existent bleibt.
Dies besorgen:
•
Eine NICHT-Miteinanderverträglichkeit
•
Eine Abbaubarkeit von Funktionslosem:
Was nicht mehr benötigt wird, wird
abgebaut, bleibt nicht existent.
Immer ist die
Funktion das Entscheidende².
* * *
Wissenschaft will
Verwendbares schaffen.
Aber wir wissen nicht,
was
Verwendbares bedeuten soll,
weil wir nicht erkannt haben,
•
wie man einen
Begriff bildet,
•
dass Verwendbares
wahr¹) sein muss:
"jederzeit von jedermann überprüfbar",
•
dass
überprüfbar ein
Kriterium erfordert,
auf das hin verglichen werden soll,
•
dass wir dieses Kriterium nur aus einem WOZU
herleiten können und nicht aus einem WARUM,
•
dass das WOZU über das
Existentbleiben
eines Geschehens "entscheidet",
•
dass das WOZU die
Funktion der Geschehen ist, die
den
Zusammenhang allen Geschehens bewirkt und
daher das einzig mögliche
Unterscheidungskriterium ist,
•
dass wir für unser Denken und Handeln
das WOZU setzen müssen.
•
dass wir das WOZU, die Funktion unseres Denkens
oder Handelns, nur setzen können adäquat zu dem
Funktionsbereich, den wir als Betrachtungsbereich /
Handlungsbereich gewählt haben.
* * *
Weil unserer
Grundlagen- und Erkenntnisforschung²)
noch nicht bewusst geworden ist, dass dieses WOZU das
ist, was alles Geschehen zu einem Ganzen macht, hat sie
auch nicht erkennen können, dass wir Denkwerke
nach Funktionalitäten unterscheiden müssen.
Sobald wir erkannt haben, dass unser Denken das ist,
was sowohl das
Ich als auch das
Wir ausmacht
('Cogito, ergo sum'), können wir auch verstehen,
dass wir unsere Denkwerke nach der
Verwendbarkeit unterscheiden müssen.
Die Verwendbarkeit ist die Funktion der Denkwerke:
Nur durch Verwenden ist ein Überprüfen
der Denkwerke möglich.
Die grundlegendste Unterscheidung ist die nach
•
Modellen von der Realität und den
•
Kreativa, die wir als Neue Realitäten schaffen.
Die
Realität und die
Neuen Realitäten, die wir kreieren,
haben grundlegend verschiedene Funktionen.
* * *
Die zweite grundlegende Erkenntnis, die uns fehlt, ist:
Alles Geschehen und alles Denken
kann sich
beliebig miteinander verknüpfen.
Beliebigkeit ist die Voraussetzung dafür, dass
Dauerhaftes entstehen und sich entwickeln
kann (
Existenz und Evolution ).
Weil
Beliebigkeit aber auch
Unverwendbares entstehen lässt,
ist eine
Bereinigung des Unverwendbaren erforderlich. Die
Korrektive, die dies besorgen, wurden schon genannt.
•
Wenn Neues entsteht oder geschaffen wird,
muss
entschieden werden, ob
das Neue und das Vorhandene
miteinander
verträglich sind.
Beliebigkeit erzwingt
Entscheiden
Die
Beliebigkeit unseres Denkens ist
die
Freiheit unseres Entscheidens
* * *
Das Überprüfen der Denkwerke,
ob
Wissen über die Realität oder
Kreativa,
kann nicht mit den gleichen Kriterien erfolgen.
Die Kriterien müssen gewonnen werden,
aus
dem WOZU
des Funktionsbereichs,
den wir gerade erforschen oder schaffen.
Weil die Grundlagen- und Erkenntnisforschung die
Funktion der Funktion nicht erkannt hat, hat sie auch keine
funktional angemessenen Überprüfungskriterien herleiten können.
Deshalb hat sie
Setzungen-im-Voraus³) kreiert,
um Überprüfungskriterien herzuleiten zu können.
Weil wir bisher nicht erkannt haben, dass Überprüfungskriterien
nur hergeleitet werden können aus
dem WOZU /
der Funktion
des
Funktionsbereichs unter Betrachtung, haben auch nicht
erkennen können, dass
•
die
sichtbare Natur ihr WOZU selber setzt,
•
wir für unser Schaffen, unser Denken und Handeln,
das WOZU
selbst und
verantwortlich
setzen müssen,
•
wir aber unser Wissen über die Natur
nur mit
dem WOZU überprüfen können,
das die Natur selber setzt.
Die
sichtbare Natur ist der
Teil des Grundgeschehens,
der
regelmäßig und dadurch
sichtbar und
erfahrbar geworden ist.
Die Natur hat durch Versuch-und-Irrtum
Verknüpfungen von Geschehen gefunden, die
regelmäßig waren
und die dadurch
dauerhaft und damit
erfahrbar geworden sind.
Das Dauerhaftsein, das wir als
Existenz bezeichnen, bleibt
aber nur dann erhalten, wenn die existenten Geschehen eine
verwendbare Funktion haben und
miteinander verträglich, sind.
"
Wahr kann nur das sein, was
dauerhaft, sichtbar, existent ist.
Denn nur dann ist es
jederzeit für jedermann
überprüfbar.
Wenn eine Überprüfung Abweichungen ergibt, dann
müssen die Beschreibungen/Modelle geändert werden,
( Mitterer:
NonDualismus ).
* * *
Die
Grundlagen- und Erkenntnisforschung hat
nicht
erkannt, dass
•
die
Beliebigkeit des Miteinanderverknüpfens die Chance ist,
die Existenz, Evolution und das Schaffen von Kreativa
erst möglich macht.
•
man ein Denkwerk nur mit der Funktion
des Bereichs
überprüfen kann, in den das Denkwerk fällt
(
NonDualismus).
Dadurch wurde bisher jeglicher Fortschritt der
Grundlagen- und Erkenntnisforschung blockiert.
Auf diese Problematik hingewiesen hat als Einziger
Josef Mitterer:
Mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit eines
NonDualismus
und mit der Forderung einer
Flucht aus der Beliebigkeit
hat er beide Problempunkte ins Visier genommen.
Anmerkungen
¹)
Wenn selbst das höchste Organ unserer Wissenschaft, die
DFG, nicht weiß oder sich nicht festlegen will, was
mit
Wahrheit gemeint sein soll, dann bedeutet dies,
dass die grundlegendste aller Wissenschaften, die
Grundlagen- und Erkenntnisforschung den
evolutionären Sprung in die
Bewusstheit des
Wissenschaffens noch nicht geschafft hat.
Der Glaube, man könne
DIE Wahrheit finden
ist so tief verwurzelt, dass selbst die Deutsche
ForschungsGemeinschaft sich nicht festlegen will.
In ihrer
Denkschrift zur Sicherung guter wissenschaftlicher
Praxis setzt sie als Aufgabe der Wissenschaft:
"Forschung im idealisierten Sinne ist Suche nach Wahrheit."
Aber ohne dies zu konkretisieren.
Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis - Denkschrift
Safeguarding Good Scientific Practice - Memorandum
Empfehlungen der Kommission
„Selbstkontrolle in der Wissenschaft“
Recommendations of the Commission on
Professional Self Regulation in Science
S.40, "2.1 Normen der Wissenschaft"
Print-ISBN 978-3-527-33703-3
© 1998, erste Auflage, WILEY-VCH Verlag, Weinheim
© 2013, ergänzte Auflage, WILEY-VCH Verlag, Weinheim
Aber nicht alle Wissenschaftler sehen heute noch
Wahrheit
als eigenständige Gegebenheit. So Heinz von Foerster:
Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners
Carl-Auer, Heidelberg 2004
und viele mehr.
²)
Zur
Grundlagen- und Erkenntnisforschung zählen:
Wissenschaftsphilosophie, Wissenschaftstheorie
Wissenschaftslogik, Wissenschaftslehre
Erkenntnistheorie, Epistemologie, Erkenntnislehre
Wissenschaftsforschung, Wissenschaftswissenschaft
³)
Weil
Setzungen-im-Voraus beliebig sein können, sind auch
beliebig viele
Schulen der Wissenschaftstheorie entstanden,
deren WOZU-Setzungen aber alle nicht für die Überprüfung
der Realität verwendet werden können.
Zu erkennen, dass man Erkenntnisse über Regelmäßigkeiten
des realen Geschehens nicht mit Maßstäben überprüfen kann,
die wir als Kreativa schaffen, wie zum Beispiel der
Logik,
ist ein Schritt in der Evolution unseres Denkens.
Weil die WOZUs, die die Schulen der Wissenschaftstheorie
gesetzt haben, nicht das Geschehen der Realität betrafen,
hat man Denkwerk zweier grundverschiedener
Geschehensbereiche miteinander zu verarbeiten versucht,
was nicht erfolgreich sein konnte.