Der Mehrheit der Einzelnen ist nicht bewusst, dass alles was
wir tun, ein WOZU haben muss, um entscheiden zu können.
Deshalb wird uns auch nicht bewusst, wenn man uns ein WOZU
in unser Wollen legt, wir also gar nicht selbst entschieden haben.
Wir haben nicht lernen können, selbst zu entscheiden.
Wir haben nicht
das ausprobieren können, was
wir wollen.
Und wir haben nicht darüber nachdenken
können, was uns daran hindert.
Elternhaus und Schule haben es gut mit uns gemeint.
Die Werbung will unser Geld. Und es gibt viele, die
uns verunsichern wollen, um uns ihre Ziele einzuflößen.
In der Natur ist das Zusammenwirken zufällig.
Wir Menschen können entscheiden,
wie etwas zusammenwirken soll.
Wir können das Geschehen steuern.
Das können Tiere und Pflanzen auch. Aber wir Menschen
können uns bewusst machen,
WOZU wir etwas tun wollen.
Wir können - wenn wir uns einig sind - verhindern,
dass Menschen schlecht entlohnt werden oder dass
Menschen unter Hunger und Krieg leiden müssen.
Wir haben die WOZUs verinnerlicht,
mit denen wir aufgewachsen sind.
Wir haben nicht gelernt,
bewusst über diese WOZUs nachzudenken.
Wir haben die Möglichkeiten nicht erkunden können,
die uns die Welt und das Leben in ihr bieten.
Weil die regelgemäß ablaufende Geschehen beliebig interagieren
können, haben wir
die Chance und
sind wir gezwungen, ein WOZU
zu setzen. Das treibt uns an zu forschen. Wir
wollen wissen.
Sobald wir aber ein WOZU gesetzt haben, das uns in der
Gemeinschaft, in der wir leben, als wertvoll ausweist,
haben wir Angst, dieses WOZU aufzugeben. Diese Angst,
unser WOZU aufgeben zu müssen, blockiert unser Wollen.
Die Entwicklung unseres Forschens kommt zum Stillstand.
Weil alles Wissen und alle Denkwerke dafür bestimmt
sind, verwendet zu werden, stören neue Erkenntnisse
den Betrieb von Wissenschaft und Gesellschaft.
Weil wir Menschen ein WOZU haben müssen,
haben wir schon immer neue Erkenntnisse abgelehnt,
wenn sie nicht mit unserem aktuellen WOZU übereingehen.
Wir haben dann die neuen Erkenntnisse entweder einfach
nicht beachtet oder auch bekämpft. Auf den Prüfstand
unseres Wissenschaffens wollten wir sie aber nicht stellen.
Die Wissenswissenschaft (Wissenschaftsphilosophie)
diskutiert die Grundlagen unseres Wissenschaffens in einem
"logischen Raum", den wir uns selbst geschaffen haben.
Sie verkennt dabei, dass Wissenschaffen ein reales Geschehen
ist. Alle Aussagen müssen, wenn sie anwendbar / überprüfbar
sein sollen, an der Wirklichkeit scheitern können.
Die Wissenschaft vom Wissenschaffen hat den Totpunkt
ihrer Entwicklung selbst erzeugt:
Sie hat - statt die Realität unseres Wissenschaffens zu
erforschen - eine neue Welt, die Welt der Logik, geschaffen.
Dies ist uns - aufgrund unserer geistigen Entwicklung und der
Beliebigkeit des Interagierens realer Geschehen - möglich. Nur -
Unsere neue Fähigkeit ist uns noch nicht
bewusst geworden.
Bewusstheit wird uns große Veränderungen bringen.
Wir werden alle unsere WOZUs überdenken wollen. Aber -
Dies ist der einzige Weg zu Vernunft und Humanismus zu finden.
Weil wir nicht hätten überleben können, wenn das
Wissenwollen nicht in unserer Natur verankert wäre,
ist Interesse am Neuen uns in die Wiege gelegt.
Deshalb werden diese Einsichten alle Menschen erreichen.
Dass der Mensch zum Lernen gezwungen werden muss,
wird nur von denen verkündet, die die Macht
über unser Denken nicht verlieren wollen.
Die Aufklärung hat noch nicht die Mehrheit der Einzelnen erreicht.
Dass alles, was wir tun, naturgegeben ein WOZU hat,
müsste Allgemeinwissen werden, damit jeder
in der Lage ist, selbstbestimmt zu entscheiden.
Zur Aufklärung gehört auch, dass es
keinen wesentlichen Unterschied gibt zwischen
Wissenschaffen und Handeln / Wissenschaft und Politik.
Lehren - ist immer "politisch".
Ein Bildungskanon - ist immer "politisch".
Alles was wir denken und tun - ist immer "politisch".
Dies zu erkennen, könnte unserer Demokratie beflügeln.
Was wir nicht kennen, können wir auch nicht wollen.