Der 23. Mai diesen Jahres
gehört dem Erfolg dieses Tages
- VOR 75 Jahren.
Die geistige Elite unseres Landes hat der Welt ein Geschenk
gemacht, das tief in dem Bemühen der Menschheit wurzelt,
das Geschehen zu verstehen und in Frieden miteinander zu leben.
Die Zuversicht, die Thomas Haldenwang in seinem Beitrag
(RGA vom Donnerstag, den 23.Mai 2024, S.3, und in der WZ)
zum Jahrestag des Grundgesetzes ausstrahlt,
dürfte sich als verhängnisvoll erweisen:
Dass das Grundgesetz unseren Bürgern nicht nur die Freiheit stiftet,
sondern sie auch verpflichtet, ihr WOZU¹) selber zu setzen.
haben wir und dürfen unsere Kinder bis heute nicht lernen.
Aber nicht nur unsere Bürger,
die Mehrheit aller Menschen hat bis heute nicht
den Unterschied zwischen WARUM und WOZU erkannt.
"Die Arsenale der Demokratie", so gut sie befüllt sein mögen,
sie sind keine Garantie für den Erhalt unserer Freiheit, wenn
die Mehrheit der Einzelnen nicht in der Lage ist zu erkennen,
dass die 'aboriginale' Beliebigkeit alles Vorhandenen
die Freiheit ist, die jedem Einzelnen zusteht,
die aber auch von jedem Einzelnen verlangt,
sein WOZU zu setzen, Entscheidungen zu treffen.
Wir können und konnten nicht lernen, unsere Bewusstheit zu nutzen.
Ja, wir haben uns als Staat, die Freiheit nicht aus den Händen
nehmen lassen durch Versprechungen wie 'Völkische Größe',
'Klassenlose Gesellschaft' oder einen 'Heilsbringenden Gottesstaat'.
Dies ist aber nur der Blick nach Außen. Richten wir
den Blick auf uns selbst, so sehen wir:
Wir nehmen unseren Heranwachsenden
die Freiheit auf ein selbstbestimmtes WOZU durch
unüberprüfbare Versprechungen auf ein 'Ewiges Leben'.
Weil wir dieses WOZU schon ganz am Anfang unseres Leben
verinnerlichen, haben wir praktisch keine Chance mehr
auf ein Leben, das von Grund auf selbstbestimmt ist.
Dieses WOZU eines "christlichen Leitbildes" zieht sich durch
unseren Alltag ohne das wir in der Lage wären, dies zu erkennen.
"Zum Wesen eines liberalen Staates" würde es gehören,
unseren Heranwachsenden und unserer Philosophie nahe zu legen,
nachzudenken über die Funktionsweise des Geschehens,
in dem wir leben, und nachzudenken über die Chancen,
die sich aus diesem Wissen für unser Handeln ergeben.²)